Die CeBIT als Leitmesse der digitalen Welt liegt nun einen guten Monat zurück. Mit diesem zeitlichen Abstand dazu hat sich unser Kollege Jair Ritter, Auszubildender zum Fachinformatiker für Systemintegration, nochmal seine Gedanken gemacht, wie viele wirklich neue, technologische Überraschungen es dort tatsächlich (noch) gibt.
An meinen ersten CeBIT-Besuch vor circa 10 Jahren kann ich mich leider kaum erinnern. Was ich allerdings noch weiß: die vielen Handys und Digitalkameras auf der Messe konnten mich wirklich begeistern. Mit damals ungefähr 12 Jahren ist das aber vermutlich auch nicht verwunderlich. Außerdem habe ich dort das erste Mal Videotelefonie gesehen. Oder täusche ich mich?! So oder so ein Meilenstein.
Und dieses Jahr? Da war zum einen natürlich das Partnerland China mit diversen Ständen vertreten. Auf den ersten Blick wurden gefühlt nur verschiedene USB-Sticks und Kopfhörer im Katzendesign gezeigt. Daneben kam man kaum um den „pinken Riesen“ herum. Ein auffälliger Stand mit einem Dach aus verkehrt herum hängenden Regenschirmen, die noch dazu pink angestrahlt wurden und lustig auf und ab hüpften. Warum aber ausgerechnet die Telekom mehrere Roboterarme synchron „tanzen“ ließ, war mir nicht ganz klar. Ebenfalls nicht ganz klar für mich: Warum präsentierten so viele Startups „irgendwas mit 3D-Druck“? Und dann auch noch alle mit dem gleichen 3D-Drucker, dem MakerBot.
Wir als Azubis sind auf die CeBIT gefahren, um unser technisches Wissen auf den neuesten Stand zu bringen. Um Themen zu hinterfragen, die uns selbst interessieren, aber auch für unsere Kollegen wissenswert sind. IT zum Anfassen und Abwechslung im Ausbildungs- und Berufsschulalltag des Fachinformatikers. Ein handfestes Thema war schnell gefunden: Sicherheitslösungen und Backup-Software. Immerhin einer der Kernpunkte im LINET-Portfolio. Also besuchten wir diverse Anbieter – nicht ohne gewisse Schwierigkeiten. Die Stände waren hoffnungslos überfüllt oder es waren einfach zu wenig Mitarbeiter der Ausstellerunternehmen anwesend, um die hohe Besucheranzahl halbwegs ausführlich zu betreuen. Wenn wir dann die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch hatten, wurden zwar viele Wort darüber verloren, was man besser macht als die Konkurrenz, aber die interessanten, halbwegs technischen Fragen wurden möglichst elegant umgangen.
Warum das so ist? Vielleicht haben wir uns direkt als unbedarfte Auszubildende zu erkennen gegeben. Wer nicht zur Entscheider-Ebene zählt, wird eben gleich ganz anders ernst genommen. Auch nicht ganz außer Acht zu lassen: Aussteller müssen ihr Messepersonal wohl überlegt planen. Der Großteil der Besucher findet in einem Vertriebsmitarbeiter oft den besseren Ansprechpartner. Für die Detailverliebtheit eines Technikers bleibt zwischen Terminen und Vorträgen, zwischen Regenschirmen und 3D-Druckern einfach nicht genügend Zeit – Fachmesse hin oder her.
Bild: Deutsche Messe